Erste Hilfe beim Hund – Hund humpelt plötzlich

Niemand wünscht sich diese Situation, doch oftmals passiert es ganz unerwartet: Der Hund humpelt plötzlich oder tritt mit einer Pfote nicht mehr auf. Dies kann viele Ursachen haben, er kann sich den Fuß vertreten haben, tritt in eine Scherbe, schneidet sich an einer scharfen Kante oder verbrennt sich die Pfoten an zu heißem Asphalt.

Um im Notfall schnell Hilfe leisten zu können, ist es vor allem wichtig, die Symptome deines Hundes richtig zuzuordnen und für alle Fälle gewappnet zu sein, um erste Hilfe zu leisten, bevor dein Hund beim Tierarzt versorgt werden kann.

Beachte bitte, dass ein Tier, das verletzt ist, Schmerzen erleidet oder unter Schock steht, sich mitunter ganz anders verhält als gewohnt. Deswegen solltest du umso vorsichtiger mit deinem verletzten Hund umgehen.

Was tun wenn dein Hund plötzlich humpelt? 

Die erste und wichtigste Regel: Ruhig bleiben!

Geh verständnisvoll auf deinen Hund zu, beuge dich nicht über das sitzende oder liegende Tier, sondern nähere dich seitlich an, sodass du dir einen ersten Eindruck machen kannst. Sollte dein Hund die Pfote nach oben halten und nicht auftreten wollen, nimm diese vorsichtig in die Hand und schau sie dir an. Bei tiefen Schnittwunden, viel Blutverlust oder offenen Brüchen musst du deinen Hund natürlich umgehend zum Tierarzt transportieren.

Der Fremdkörper muss vom Tierarzt entfernt werden.

Stellst du aber bei der ersten Kontrolle keine tiefen Wunden oder einen starken Blutverlust fest, bewährt es sich, sich an folgende Schritte zu halten. 

Mit diesen 4 Tipps kannst du deinem Hund sofort helfen

1. Legt eine Pause ein

Beendet eure Gassirunde umgehend und gönne deinem Hund eine Pause. Nicht nur du bist beunruhigt, wenn dein Hund plötzlich humpelt, sondern auch er weiß nicht was plötzlich mit seinem Körper passiert ist.

2. Verletztes Bein hochlegen

Um das verletzte Beinchen besser begutachten zu können und um es zu entlasten, eignet es sich, das Beinchen ganz sanft auf einem Kissen oder ähnlichem hoch zu legen. Setz dich entspannt mit deinem Hund auf die Couch oder den Boden und nutzt die Zeit, das Beinchen noch einmal genau zu begutachten und auf Fremdkörper abzusuchen. Solltest du einen Fremdkörper entdecken, der in der Pfote deines Hundes steckt, gehst du natürlich umgehend mit deinem Hund zum Tierarzt.

3. Kühlen und Reinigen

Wenn du keine Fremdkörper, Schnitte oder offene Wunden feststellen kannst, die Pfote vielleicht vom heißen Asphalt aufgeraut ist oder sich ganz warm anfühlt, kannst du einen Kühlakku in ein Handtuch einwickeln oder ein Tuch mit kaltem Wasser beträufeln und das Beinchen vorsichtig damit kühlen.

Bei kleinen Wunden oder offenen Stellen kannst du die Pfote vorsichtig mit Wasser säubern und zum Beispiel mit Betaisodona desinfizieren. Danach darfst du auch diese vorsichtig kühlen, das verlangsamt die Blutung und zieht die Gefäße zusammen.

4. Verbinde die Pfote

Sollten sich die Symptome nach den oben genannten Punkten nicht drastisch verbessern und der Hund weiter humpeln, empfiehlt es sich, einen leichten Druckverband anzulegen, da dieser eine mögliche Schwellung verringern und somit die Schmerzen lindern kann. Hat dein Hund dennoch sichtliche Schmerzen oder stellt sich im Laufe der nächsten Stunde keine Besserung ein, solltet ihr umgehend euren Tierarzt aufsuchen.

Auch kleine Wunden oder raue Stellen kannst du mit einem leichten Verband verbinden, damit kein weiterer Schmutz in die Wunde eintreten kann. Raue Stellen oder Verbrennungen können zusätzlich mit einer Wundsalbe behandelt werden, hier eignen sich pflanzliche Salben aus der Apotheke wie zum Beispiel Arnicasalbe. Sollte die kleine Wunde oder die rauen Stellen nicht innerhalb einer Tages eine Besserung zeigen, empfiehlt es sich hier ebenfalls den Tierarzt aufzusuchen.

Gönn deinem Hund und dir nach so einem ereignisreichen Tag viel Ruhe und achte umso mehr auf sein Verhalten. Bei der kleinsten Verschlechterung sucht lieber einmal mehr als zu wenig den Tierarzt auf.